Mit meinem Start als Schulsozialarbeiter an der Grundschule Bunde 2019 entstand die Idee, meine Kenntnisse aus meinem früheren Beruf (Gartenbautechniker/Baumschulmeister) mit meiner neuen Aufgabe, gesundes Schulleben und Sozialverhalten in der Grundschule zu fördern, einen Schulgarten ins Leben zu rufen. Der Landkreis Leer als Schulträger der OBS Bunde, erklärte sich auf Nachfrage bereit, eine an den Schulhof der Grundschule angrenzende Fläche, die zuvor mit großen Sträuchern bewachsen war, für unser Vorhaben bereitzustellen und half auch dabei, diese Fläche dafür vorzubereiten. Alle weiteren Arbeiten im Vorfeld, wurden gemeinschaftlich mit Schülern und Eltern durchgeführt.
Der Garten wird gehegt und gepflegt von Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 3 und 4 im Rahmen des AG-Bandes, jeweils Montag und Mittwoch in der 6. Stunde. Bei Bedarf finden auch Aktionen mit Schülern und Eltern an Wochenenden oder auch in den Ferien statt. Bei diesen Aktionen wurden z.B. das Gerätehäuschen sowie das Hochbeet erstellt. Die Anschaffung der erforderlichen Materialien und der Gartengeräte, wie Schubkarren, Hacken, Besen usw. wurde durch eine Förderung durch die Bingo-Umweltstiftung möglich.
Die Garten – AG soll die Schülerinnen und Schüler für das Thema Umwelt, Natur und Garten sensibilisieren. Sie sollen sich mit Zusammenhängen und Kreisläufen der Natur und der Gartenkultur auseinandersetzen und dabei spielerisch eine positive Einstellung zu und Verantwortung für ihre Umwelt entwickeln. Darüber hinaus bietet sich Ihnen hier die Möglichkeit, als Kontrast zum abspeichern von Lerninhalten in den Unterrichtsfächern, eigene Kreativität zu entwickeln und auszuleben. Sie schaffen etwas mit den eigenen Händen, sehen es wachsen und können am Ende, so zu sagen, die Früchte ihrer Arbeit ernten.
Ein Projekt für Mädchen und Jungen, das mir als Schulsozialarbeiter die Möglichkeit bietet, mit den Kindern der für uns Menschen überlebenswichtigen Welt der Pflanzen und Tiere den nötigen Respekt zu zollen und dabei auch ein respektvolles Miteinander bei der Arbeit im Gartenteam zu fördern.
Im Garten werden überwiegend saisonale Nutzpflanzen angebaut, außerdem wurde ein Apfelbaum, ein Kirschbaum und verschieden Beerensträucher (Johannisbeere, Blaubeere, Himbeeren und Weintrauben, sowie viele Erdbeerstauden gepflanzt, so dass es zu unterschiedlichen Zeiten etwas zu naschen gibt. Der verbliebene Platz im Garten ist verschiedenen Gehölzen und Blütenstauden vorbehalten, die unseren Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten als Nahrung dienen. Für die Insekten wurde in diesem Bereich auch ein eigenes Hotel gebaut.
Bei schlechtem Wetter und im Winter wird im Werkraum gearbeitet. Die teilweise Umzäunung des Gartens wurde von Kindern aus Haselnussstangen und gebrauchtem Weidezaundraht selbst hergestellt, ein Insektenhotel wurde gebaut, außerdem bauen die Kinder Nistkästen und andere nützliche Dinge. Im Winter werden auch Gehölze, z.B. Heckenpflanzen vermehrt, die dann auf unserem jährlichen Gartenfest von Eltern und Besuchern an unserem Verkaufsstand erworben werden können. Die Erlöse aus diesen Verkäufen, verwenden wir, um z.B. neues Saatgut und Pflanzen oder Material zu kaufen oder uns an heißen Tagen mal mit einem leckeren Eis zu belohnen.
Jedes Jahr im Herbst beteiligt sich die Garten-AG außerdem an der Aktion „Tulpen für Brot“. Hierbei handelt es sich um eine Aktion von Kindern für Kinder, die unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten steht. Sie wurde von Herrn Mathias Koltes initiiert. Schulen oder auch Kommunen und Privatpersonen erhalten dabei Tulpenzwiebeln, die dann entweder im Herbst als Zwiebel oder im Frühjahr als Schnittblume verkauft werden. Der Erlös wird dann Organisationen wie der Welthungerhilfe oder der Deutschen Kinderkrebshilfe gespendet.
Text: Folkert Kruse, Schulsozialarbeiter